Urintest
Laborchemische Analyse von Jod im Urin
Über diesen Test
Die Bestimmung von Jod im Urin dient als Marker für die Jodversorgung, beson- ders im Hinblick auf die Diagnose eines Jodmangels und die Kontrolle einer Kropf-
bildung. Die Jodausscheidung im Urin, die unterhalb der wünschenswerten Bereiche liegt, dient der Beurteilung der Jodversorgung.
Der Tagesbedarf wird mit 180 – 200μg angegeben. Fische und Meeresfrüchte sind besonders jodreich. Jod ist unerlässlich für die Biosynthese der Schilddrüsenhormone. Ein intrathyreoidaler Jodmangel führt durch Anregung von Wachstumsfaktoren zu einer Zellvermehrung, wodurch die Schilddrüsenvergrößerung (Struma) resultiert. Um bereits pränatale Auswirkungen eines Jodmangels zu verhindern, sollten werdende Mütter routinemäßig auf eine Jodunterversorgung gescreent werden, zumal die Stillphase besonders für einen Jodmangel rädisponiert (der täglich Bedarf der Stillenden steigt auf 300 μg täglich). Ein unerkannter Jodmangel im Kindes- und Jugendalter führt zu Müdigkeit, Lern- und Konzentrationsstörungen. Bereits ein mäßiger Jodmangel zieht aufgrund der sich daraus ableitenden Schilddrüsenstörung einen nachweisbar niedrigeren IQ nach sich als bei Kindern mit ausreichender Versorgung.
Symptome im Erwachsenenalter im Rahmen der Jodmangel-Hypothyreose: Vitalitätsverlust, rasche Ermüdbarkeit, hohes Schlafbedürfnis (oftmals in Verbindung mit Durchschlafstörungen), Stimmungslabilität, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Kälteintoleranz, Haarausfall, Fertilitätsstörungen sowie Obstipation. Ein hoher Anteil der Jodmangel-Patienten klagt über Hörminderung und Tinnitus. Parästhesien und Muskelkrämpfe lassen sich bei ca. 5% der Betroffenen nachweisen. Die jodmangelinduzierte Hypothyreose, die arteriosklerotische Frühveränderungen verursacht, gilt als Schrittmacher der Gefäßsklerose.
Die Ergebnisse dienen als Grundlage für eine individuelle Therapie, die ausschließlich nach Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten erfolgen sollte.
Indikation:
- Gewichtszunahme
- Müdigkeit und Kraftlosigkeit
- Schwellungen am Hals
- Schuppige und trockene Haut
- Lern- und Merkschwierigkeiten
- Haarausfall
- Starke oder unregelmäßige Menstruationsblutungen
- Probleme während der Schwangerschaft